Nierensteine

Nierenschmerzen oder Nierenkoliken können ein Hinweis für ein Steinleiden sein! Bleiben die Steine klein, verursachen sie keine Schmerzen und werden oft unbemerkt ausgeschieden. Wenn die Steine aber größer werden und nicht über den Harntrakt ausgeschieden werden können, sondern im Harnleiter, der Blase oder in der Harnröhre stecken bleiben, können sie eine äußerst schmerzhafte Nierenkolik hervorrufen. Ein regelmäßiger Nierenultraschall kann davor schützen.

In unserem Urologenzentrum gehören die Ultraschalluntersuchung der Nieren sowie die Harnuntersuchung zur Routinediagnostik, die bei jedem Patienten und jeder Patientin durchgeführt wird. Auf diese Weise können wir Nierensteine oder Tumore der Nieren schon in einem frühen Stadium, in dem noch Heilung möglich ist, erkennen und therapieren.

Kann man Nierensteine vorbeugen?

Wenn die gelösten Mineralien des Harns an so genannten Kristallisationskeimen  auszufallen beginnen, bilden sich Kristalle, die anwachsen können und sich zu kleineren bis größeren Steinen entwickeln. Der größte von mir operierte Nierenstein hatte fast 7 cm Durchmesser und füllte beinahe die gesamte Niere aus. Vorbeugung ist vor allem bei jenen Patienten sinnvoll, die bereits mindestens einmal einen Nierenstein hatten. Denn wer schon Erfahrungen mit einem Nierenstein gemacht hat, wird in mehr als 50% der Fälle wieder einen bekommen. Achten Sie auf eine ballaststoffreiche, ausgewogene Ernährung, eine Reduktion oxalatreicher Nahrungsmittel (z.B. Spinat) und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (ca. 2-3 Liter pro Tag) sowie auf regelmäßige Bewegung. Entgegen einer landläufigen Meinung ist auch ein mäßiger Milchkonsum von Vorteil.

Ist viel trinken gesund für die Nieren?

Die Nieren gelten als Entgiftungszentrale in unserem Körper. Alle wasserlöslichen Stoffe, die unser Organismus loswerden will, werden über unsere Nieren ausgeschieden und gelangen über die Harnleiter in die Harnblase. Unsere Nieren produzieren jeden Tag ca. 180 Liter Primärharn, von dem der größte Teil von den Nieren wieder aufgenommen und zurück in den Blutkreislauf abgegeben wird.

Die Nieren zu spülen, indem man besonders viel trinkt, ist eine falsche Volksweisheit. Bis heute gibt es keine wissenschaftliche Studie, die durch vermehrtes Trinken eine Verbesserung der Nierenfunktion belegen kann. Mehr zu trinken als man Durst hat, bringt daher nichts. Einzig zur Verhinderung der Nierensteinbildung sollten Menschen, die schon einmal einen Nierenstein hatten, mehr trinken, als Ihnen ihr Durstgefühl vermittelt. Denn je weniger konzentriert der Harn mit Mineralien ist, desto geringer ist das Löslichkeitsprodukt und desto geringer die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Nierensteinen.