Was ist Vaginismus?
Vaginismus, auch Scheidenkrampf genannt, ist eine schmerzhafte sexuelle Funktionsstörung, die organisch oder ausschließlich psychisch bedingt sein kann. Die Muskulatur der Vagina verkrampft sich dermaßen, dass das Eindringen des Penis nicht bzw. nur mit grober Gewalt möglich ist. Für die Betroffenen fühlt sich der Scheideneingang eng oder wie verschlossen an. Auch das Einführen von Tampons sowie gynäkologische Untersuchungen können für Betroffene sehr schmerzhaft sein.
Welche Arten von Vaginismus gibt es?
Man unterscheidet zwei Arten von Vaginismus. Beim primären Vaginismus war es einer Frau niemals möglich, ein Tampon oder andere Objekte schmerzfrei in die Vagina einzuführen. Diese Form wird zumeist erst während der Pubertät entdeckt, wenn die adoleszenten Frauen erste Versuche unternehmen ihre Blutungen mit Tampons zu behandeln.
Der sekundäre Vaginismus wird durch ein bestimmtes Ereignis ausgelöst. Auslöser können schwere traumatische Erlebnisse, wie eine Vergewaltigung oder ein Geburtstrauma, sein, aber auch eine unsanfte gynäkologische Untersuchung oder wiederholte Schmerzerfahrungen beim Geschlechtsverkehr.
Physiotherapie bei Vaginismus
Aus dem Bereich der Körpertherapie wird das Training mit Vaginaldilatoren (Lockerung des verspannten Gewebes mit glatten, konisch geformten Stäben), Biofeedback und Beckenbodentraining empfohlen. Beim gezielten Beckenbodentraining lernen die Frauen ihre Scheidenmuskulatur kennen und üben das bewusste Anspannen und Entspannen derselben.
Psychotherapie bei Vaginismus
Vaginismus ist oftmals auch psychisch bedingt, weil Betroffene negative Sexualerfahrung in der Jugend oder Kindheit gemacht haben. Auch eine antisexuelle Erziehung oder Tabuisierung von Sexualität kann zu diesen unangenehmen Scheidenkrämpfen führen. Aus diesem Grund hilft in erster Linie ein gutes einfühlsames Gespräch mit einer Sexualtherapeutin.