
Nierensenkung
Ursachen der Nierensenkung
Die genauen Ursachen für eine Nierensenkung können vielfältig sein und sowohl angeborene als auch erworbene Faktoren umfassen:
Schwaches Bindegewebe: Eine angeborene Bindegewebsschwäche kann die Stabilität der Niere beeinträchtigen.
Starker Gewichtsverlust: Schneller oder erheblicher Fettverlust, z.B. durch Krankheit oder Diät, reduziert die schützende Fettkapsel der Niere.
Verletzungen oder Traumata: Stürze oder Unfälle können die Haltestrukturen der Niere beschädigen.
Häufige körperliche Belastung: Ständiges schweres Heben oder intensive sportliche Aktivitäten können die Bänder und das umliegende Gewebe schwächen.
Symptome einer Nierensenkung
Eine Nierensenkung kann asymptomatisch verlaufen oder verschiedene Beschwerden verursachen:
Flankenschmerzen: Schmerzen in der Seite oder im unteren Rücken, die beim Aufstehen oder körperlicher Belastung zunehmen.
Druckgefühl oder Ziehen im Bauchbereich: Besonders beim längeren Stehen.
Übelkeit und Appetitlosigkeit: Aufgrund von Irritationen der umgebenden Organe.
Vermehrter Harndrang oder Harnwegsinfekte: Durch Veränderungen im Harnabfluss.
Blut im Urin (Hämaturie): In seltenen Fällen bei stärkerer Belastung der Nierengefäße.
Diagnose der Nierensenkung
Die Diagnose einer Nierensenkung erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren. Dabei wird besonders die Position der Niere im Liegen und Stehen mittels Sonographie oder Urographie beurteilt. Ergänzend können Blut- und Urinuntersuchungen zur Überprüfung der Nierenfunktion eingesetzt werden.
Behandlungsmöglichkeiten bei Nierensenkung
Die Behandlung richtet sich nach der Ausprägung der Symptome und dem Ausmaß der Nierensenkung:
Konservative Therapie: Bei leichten Beschwerden wird eine Stärkung der Rückenmuskulatur durch Physiotherapie empfohlen. Tragen eines Nierenbandes kann unterstützend wirken.
Chirurgische Fixierung (Nephropexie): Bei starken Beschwerden oder Funktionseinschränkungen wird die Niere operativ an ihrer ursprünglichen Position fixiert, meist minimal-invasiv (laparoskopisch).
Medikamentöse Behandlung: Schmerzmittel oder Medikamente zur Behandlung von Harnwegsinfektionen können ergänzend eingesetzt werden.
Präventionsmaßnahmen bei Nierensenkung
Eine gezielte Prävention ist schwierig, da viele Risikofaktoren nicht beeinflussbar sind. Dennoch können eine gesunde Gewichtskontrolle, die Stärkung der Bauch- und Rückenmuskulatur sowie der Verzicht auf schwere körperliche Belastung dazu beitragen, das Risiko einer Nierensenkung zu verringern.
Häufige Patientenfragen zur Nierensenkung
Eine Nierensenkung (Nephroptose) ist eine abnorme Verlagerung der Niere nach unten, meist beim Wechsel in die aufrechte Position. Sie kann harmlos sein, aber bei Beschwerden oder Harnabflussstörungen ärztlich behandelt werden müssen.
Typisch sind Flankenschmerzen, ein Ziehen im Bauch beim Stehen oder körperlicher Belastung sowie wiederkehrende Harnwegsinfekte.
Ja, bei ausgeprägter Senkung kann es zu Abflussstörungen und damit zu Infektionen oder seltener zu Funktionsverlust kommen.
Die Diagnose erfolgt durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder CT im Stehen und Liegen sowie durch Urin- und Blutuntersuchungen.
Nein, nur bei starken Beschwerden oder eingeschränkter Nierenfunktion wird eine operative Fixierung empfohlen. In leichten Fällen helfen oft Physiotherapie und ein Nierenband.