Erektionsstörungen nach einer Prostataoperation
Erektionsstörungen treten sehr häufig auch nach nervenschonender Prostataoperation auf. Eine frühe postoperative Therapie macht daher Sinn!
Ursache für die Erektionsstörung nach einer Prostataoperation
Eine Erektionsstörung nach einer radikalen Prostataoperation aufgrund von Prostatakrebs kommt nicht selten vor, da dabei die für die Erektion wichtige Nervenversorgung meist in Mitleidenschaft gerät.
Therapie der Erektionsstörung nach einer radikalen Prostatektomie
Es wird heute zumeist eine nervenerhaltende Operationsmethode gewählt, um möglichst viele wichtige Nervenfasern zu erhalten. Dennoch muss ein Großteil der Patienten zumindest für eine Zeit nach der Operation erektionsfördernde Medikamente einnehmen, um eine dauerhafte Schädigung des Schwellkörpers zu verhindern. Ein begleitendes Beckenbodentraining kann zu einer Verbesserung der Erektion beitragen
Behandlung von Erektionsstörungen mit Beckenbodentraining
Bei einem Teil der Patienten ist ein verstärkter Abfluss von Blut aus dem Schwellkörper ursächlich für ihre Erektionsstörungen. Bei jungen Patienten mit Erektionsstörungen findet man dieses Problem relativ häufig. Nach einer genauen Diagnostik mittels Schwellkörperultraschall wird gerne zur Behandlung der Erektionsstörung ein spezifisches Beckenbodentraining empfohlen.
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Wirkung von Beckenbodentraining bei Erektionsstörungen
Eine Kräftigung der umgebenden Muskeln bewirkt, dass die Enden der Schwellkörper komprimiert werden und dadurch der Blutabfluss aus dem Schwellkörper abnimmt. Elektrostimulation bestimmter Muskeln sowie ein spezifisches Training können so zu einer Verbesserung der Erektionsfähigkeit führen.
Beckenboden-Rehabilitation nach der Prostataoperation
Ein gutes Beckenbodentraining gleich nach der Prostataoperation kann Sie vor einer länger bestehenden Inkontinenz bewahren und mögliche Erektionsstörungen (teilweise) beheben!
Nebenwirkungen einer Prostataentfernung bei Prostatakrebs
Die radikale Prostatektomie hat das Ziel, den Patienten vom Krebs zu befreien. Zu den häufigsten Nebenwirkungen nach diesem Eingriff zählen die Inkontinenz und Erektionsstörungen, da es dabei zu einer totalen Entfernung der Prostata und damit auch eines Teils der Harnröhre und des inneren Schließmuskels kommt. In den meisten Fällen vergeht diese Harninkontinenz nach ca. 3-6 Monaten, sie kann aber auch für längere Zeit (auch lebenslang) bestehen. Grund dafür ist oft auch der Verlust von Nervenfasern, bedingt durch die Operation, die den Kontinenzmechanismus des Beckenbodens sowie die Schwellkörper versorgen.
Beckenbodentraining nach einer Prostataoperation
Da es durch die radikale Prostataentfernung zu einer Schwächung des Beckenbodens und durch die Verkürzung der Harnröhre im Rahmen der Operation zu einem Verlust der Schließfähigkeit der inneren Harnröhre kommt, sollte man nach einer Prostatakrebsoperation immer eine Beckenboden-Rehabilitation anschließen. Bei postoperativer Harninkontinenz kann ein regelmäßiges, professionelles Beckenbodentraining durch eine spezialisierte Physiotherapeutin ausreichend sein um eine komplette Kontinenz wieder herzustellen.
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Operationen bei Inkontinenz
Sollte 6-12 Monate nach der Prostataoperation trotz Beckenboden-Rehabilitation weiterhin eine belastende Inkontinenz vorliegen, so ist eine operative Korrektur die einzige Therapieoption. Vor jeder Operation ist eine genaue Abklärung der Inkontinenz mittels Urodynamik und Zystoskopie notwendig, um danach eine adäquate operative Therapie der Postprostatektomie-Inkontinenz sicherzustellen.
Operationsmethoden bei Postprostatektomie-Inkontinenz
Der AMS Sphinkter (künstlicher Blasenschließmuskel), der wie eine Manschette um die Harnröhre liegt und über eine kleine Pumpe im Hodensack betätigt wird, führt häufig zu einer sehr guten Kontinenz ohne negative Beeinflussung der Blasenfunktion. Es gibt auch verschiedenste Bänder- und Ballonverfahren, die im Bereich des Beckenbodens als Therapie bei Inkontinenz geeignet sind. Die jeweils beste Methode wird nach einer exakten urologischen Abklärung und einem ausführlichen Informationsgespräch gemeinsam mit dem Patienten ausgewählt.
Erwartungen nach Inkontinenzoperationen
In den meisten Fällen ist nach einer Prostatektomie (Entfernung der Prostata) und einer Inkontinenzoperation eine Sicherheitseinlage notwendig, da eine Überkorrektur der Inkontinenz zu gravierenden negativen Folgen für Blase und Nieren führen kann. Eine postoperative komplette Trockenheit bedeutet oft, dass es zu einer starken Einengung der Harnröhre gekommen ist, welche über Jahre unbemerkt zu einer Schädigung von Blase und Niere führt.